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Kraftquelle Luegerkirche – Zentralfriedhof

Luegerkirche Wien

Als Mittelpunkt des Zentralfriedhofs, wie eine kleine Insel im Meer der Toten gelegen, befindet sich die Luegerkirche bzw. Friedhofskirche zum Heiligen Borromäus – ein Gesamtkunstwerk.

Luegerkirche am Zentralfriedhof

Luegerkirche am Zentralfriedhof

Monumentaler Kirchenbau – unbekannte Sehenswürdigkeit Wiens

Der Mittelpunkt des damals größten Friedhofs Europas, soll Gott darstellen, der stärker ist als der Tod.

Der überwiegende Teil der Kirche ist dem Jugendstil zuzuordnen. Der Sarkophag vom Wiener Bürgermeister Dr. Karl Lueger befindet sich in der Unterkirche in der „Bürgermeistergruft“. Deshalb nennen die Wiener die Kirche gerne „Luegerkirche“.
Am 16. Juni 1911 wurde die Kirche dem hl. Karl Borromäus geweiht.

Schon das erste Auffallende der Kirche, wenn man diese genau betrachtet, ist, dass die Ziffernblätter der Glockenturmuhren statt Zahlen, Buchstaben aufweisen.
Im Uhrzeigersinn gelesen ergibt das „TEMPUS FUGIT“ aus dem Lateinischen, welches übersetzt – die Zeit flieht – bedeutet.

Ehrentafeln vor der Kirche

Ehrentafeln vor der Kirche

Die Pyramidendächer an den vorderen Dächern erinnern an die bekannten Grabanlagen im alten Ägypten und an den Glauben an ein Leben nach dem Tod. Ewigkeit wird durch das stilisierte ägyptische Henkelkreuz an der Außenfassade dargestellt.
Links und rechts der Kirche sind sogenannte Kolumbarien die für Wandgräber und Gruftanlagen Platz bieten.

Über dem mächtigen Portal der Kirche sind zwei Engelpaare zu sehen. Eines mit Kreuz und Dornenkronen – Zeichen für Tod und Erlösung. Das andere mit Kelch und Evangelium – Zeichen für die Eucharistie.

Markant –  die Kuppel der Kirche

Sie hat einen Durchmesser von 22,7 m und eine Höhe von 39 m. Im Inneren der Kirche ist diese besonders beeindruckend – der Sternenhimmel mit 999 Sternen ist ein Sinnbild für die Allgegenwart Gottes.

Aufgang zur Empore

Aufgang zur Empore

Drei Wege zu Gott werden symbolisch durch die drei Haupt Stiegen Aufgänge dargestellt, getrennt durch mittig gelegene in Stufenform angelegte Kranzablagemöglichkeiten. An den beiden Seiten befinden sich ebenfalls über Stufen erreichbare Eingänge.

Ausreichend Platz für größere Trauerfeierlichkeiten bietet der großzügige Kircheninnenraum. Der Altarraum ist um acht Stufen über den Kirchenraum,
damit ergibt sich eine gute Sicht für Trauernde, um den Trauerfeierlichkeiten beizuwohnen. In den Gemälden ober dem Hochaltar werden zahlreiche Symbole der Vergänglichkeit dargestellt. Der Pilgerhut mit der Jakobsmuschel ist ein Symbol vom Lebensweg. Der Palmzweig bedeutet: ewiges Leben. Die Inschrift über dem Hochaltar: – EGO SUM RESURRECTIO ET VITA – symbolisiert die Gesamtaussage der Kirche: Gott ist stärker als der Tod.

Vom kriegsgeschädigten zum glanzvollen Bauwerk

Glasfenster

Glasfenster

Von Anfang an, war der Kirche nicht die Aufmerksamkeit gewidmet, die sie verdient hätte und ist heute noch ein Geheimtipp – eine nicht so bekannte, aber lohnende Sehenswürdigkeit Wiens. Nach dem 2. Weltkrieg wurde sogar der Gedanke gefasst, die nur leicht beschädigte Kirche total abzutragen. Erst 1952 ließ die Gemeinde Wien die Außenkuppel im Jugendstil durch eine sparsamere Variante ersetzen. Das zerstörte Glasfenster „Auferweckung des Lazarus“, von Leopold Forstner wurde durch ein neues Fenster „Christus dem Weltenrichter“, von der Künstlerin Lucia Jirgal ersetzt. Leider wurde damals übersehen, dass ein größerer Schaden in den Dachrinnen das Regen- und Schneewasser so leitete, dass es Jahrzehnte lang unter das Fundament der Kirche floss. Ein langsamer Zerfall der Kirche war die Folge. In den Jahren 1995 – 2000 wurde die Kirche aufwendig renoviert. Im Zuge dessen, wurde eine Heizung eingebaut und ein behindertengerechter Zugang via Aufzug geschaffen.

Besonders sehenswert sind neben der Kuppel, die zahlreichen Glasfenster und Mosaike. Das Taufbecken befindet sich, etwas ungewöhnlich in der Sakristei.
Über diesem befindet sich das Mosaik: „Die Taufe Jesu“.

Erwähnenswert sind die zahlreichen künstlerisch hervorragend dargestellten Reliefs und Skulpturen.

Besuchszeiten

Die Kirche ist MO – SO von 9.00 – 16.00 Uhr zugängig.

Führung: jeden 1. Sonntag nach der heiligen Messe ab ca. 9.45 Uhr.
Hl. Messe: jeden SO und FTG um 9.00 Uhr.

Anfahrt: Von allen Schick Hotels mit der U3 bis Simmering, dort umsteigen in die Straßenbahn 71 – Richtung Zentralfriedhof 3. Tor – Ausstieg beim Haupttor Zentralfriedhof 2. Tor – danach ca. 10 Minuten Fußweg.
Quelle: Karl Wagner, Gesamtkunstwerk Luegerkirche ISBN 978-3-200-01311-7



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