Wien erleben
Wien-Blog der Schick Hotels & Restaurants
 

Am Himmel

Bänke laden vor der Sisi Kapelle zum Verweilen ein

Harmonie von Stadt, Land, Kultur, Natur und Mensch

Mein bester Freund hat mich auf die Idee gebracht, einen Bericht über einen kleinen Ausflug zu schreiben, der viele Vorzüge von Wien verbindet und doch nicht so bekannt ist. Ich wollte einen besonders reizvollen Weg dorthin aussuchen, so ging ich von der Sieveringer Straße aus den Gspöttgraben entlang, hoch zur Sisi Kapelle.

Gspöttgraben

Gspöttgraben auf den 2. Blick

Gspöttgraben auf den 2. Blick

Aus dem Bus 39A gestiegen, stadtauswärts gehend, bei der Straßengabelung die rechte einbiegend, erwartet mich ein reizvoller dörflicher Charakter. Nach wenigen Gehminuten zweigt rechts der Gspöttgraben ab. Nun stehe ich hier davor und sehe beeindruckt, die vor mir liegende Steigung des Grabens. Kurz überlege ich abzubrechen, dann überwiegt aber der Wille, diesen ca. 0,75 km Weg zu bewältigen.
Mit der vollen Wasserflasche im kleinen Rucksack ausgestattet, beginne ich den „Aufstieg“. Daneben noch ein paar Häuser liegend, plätschert das Rinnsal des Gspöttgraben vor sich hin. Es herrschen gerade heiße Temperaturen im Sommer, zu anderer Jahreszeit wird ein größerer Wasserfluss sein. Nach kurzer Gehzeit erreicht man einen Lagerplatz der MA 28 – dort unbedingt links halten, weiter den Graben entlang. Öfter laden Bänke zur Rast ein und der asphaltierte Weg führt durch den Wald. In etwa auf halber Höhe erreichen wir die Grotte des Gspöttgrabens. Fasziniert erhasche ich einen Blick und spüre die geheimnisvolle Ausstrahlung der Grotte. Diese ist wegen Einsturzgefahr gesperrt und man kann sie nur aus der Entfernung betrachten.

Grotte

Grotte

Es erscheint eine Lichtung, den Gspöttgraben hinter mir gelassen gelange ich auf eine Schotterforststraße, rechts von mir liegen Häuser (Caritas Schule), ich schlage den Weg nach links ein. Mitten im Wald sieht man die Fortsetzung der Straße zu einem Haus führend. Ich biege davor rechts (etwas ansteigend ab) und da erblicke ich schon das Holzschild „Zur Sisi Kapelle“. Diesen Weg schlage ich ein und kurz danach, mitten auf einer Waldlichtung gelegen, erblicke ich die Kapelle.

Sisi Kapelle – Vom Beginn bis zum Verfall

Sisi Kapelle

Sisi Kapelle

Die Kapelle wurde 1854-1856 anlässlich der Hochzeit des Kaiserpaars Elisabeth und Franz – Joseph errichtet. Sie ist das erste neugotische Gebäude in Wien, gebaut unter Architekt Johann A. Garben.
1881 und 1903 wird das Ehepaar von Sothen in der Gruft der Sisi Kapelle beigesetzt.
Anschließend vererbt die Familie Sothen die Kapelle an den Nonnenorden „zum armen Kinde Jesu“. Dieser Orden restaurierte die Kapelle.
Im 2. Weltkrieg wurde die Kapelle stark beschädigt und danach leider dem Verfall Preis gegeben. In den 70ern wurde die Kapelle beinahe abgerissen. Nur ein Bescheid vom Bundesdenkmalamt rettete die Kapelle.
Aufgrund von Geldmangel sollen noch viele Jahre bis zur endgültigen Renovierung vergehen. Zwischenzeitlich wurden die Fenster und Türen zugemauert um den Verfall und Vandalismus entgegen zu wirken.

Aus dem Dornröschenschlaf erwacht ein Denkmaljuwel

Eingang zur Sisi Kapelle

Eingang zur Sisi Kapelle

Erst 2002 erwirbt der gemeinnützige Verein „Wald“ das Gebäude und Grundstück. Anschließend beginnen endlich die allerdringensten Renovierungsarbeiten.
2003 wird das Ehepaar von Sothen in der neugebauten Gruft erneut beigesetzt.
Durch ein künstlerisch-, architektonisches Gesamtkonzept, inklusive Finanzierungs-plan wird die Kapelle rekonstruiert und renoviert. In Kleinarbeit wird die Kapelle, mit moderner Lichttechnik ausgestattet. Durch das Glasdach wirken die LED Lichter im Rahmen von Lichtinszenierungen beeindruckend. Heute ist die Sisi Kapelle nicht nur der Mittelpunkt von kirchlichen Festen, sondern auch Veranstaltungsort.

Zurück auf die Waldforststraße, ein Stück hoch eine große Wiese bzw. Lichtung erblickend, vermute ich den Lebensbaumkreis. Ein weiterer Weg zweigt ab zum romantischen Pfaffenbergteich. Rechts sehe ich wunderschöne Weinstöcke auf einem Hang gepflanzt, sehr reizvoll – auch das ist ein Stück Wien.

Lebensbaumkreis

Lebensbaumkreis

Lebensbaumkreis

Haben Sie schon Ihren persönlichen Lebensbaum gefunden? Je nach Geburtstag stehen Ihnen in zwei ineinander liegenden Kreisen 40 Lebensbäume zur Verfügung, einer davon ist ihr persönlicher Lebensbaum.
Dieser Baum erzählt Ihnen durch Lautsprecher interessante Geschichten über sich selbst und über die persönlichen Charaktereigenschaften.
Der Lebensbaumkreis besteht seit dem Jahr 1997. Er ist eine Kraftquelle, eine wunderschöne, großzügige Anlage, die an ein Amphitheater erinnert. Oben auf der Anhöhe genießt man bei Schönwetter einen wunderschönen Blick auf Wien.

Weinbau Am Himmel

Blick auf die Weinberge

Blick auf die Weinberge

Zwei Hektar Weingarten werden Am Himmel seit 2004 wieder kultiviert. Schon die ersten Veltliner waren gelungen und gipfelten erstmals im Jahr 2007. Wahrliche „Himmel Weine“ werden im Restaurant Oktogon serviert. Jüngst dazu gekommen ist ein Weißburgunder, welcher im Wiener Klima und der Bodenbeschaffenheit des Himmels prächtig gedeiht.

Waldpädagogischer Spielplatz

Unweit des Lebensbaumkreises befindet sich der Spielplatz. Wissensvermittlung und Naturerfahrung für Kinder und Jugendliche. Ziel ist es den Wald unter Berücksichtigung des ökologischen Gesichtspunktes, erlebnisreich darzustellen.
Balancierstationen, eine Waldklangorgel, sowie viele Kriechstationen, die Gelegenheit bieten, Bäume von innen kennen zu lernen und noch vieles mehr.
Für alle Altersstufen ist etwas dabei.

Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln

Dörflicher Charakter Sieverings

Dörflicher Charakter Sieverings

Von allen Schick Hotels: mit der U4 bis Heiligenstadt, dort beginnt die Autobuslinie 39A, Richtung Sievering. Sie fahren bis zur Endstation Sievering, weitere Wegbeschreibung im Artikel oben. Einkehrmöglichkeit: Beim Lebensbaumkreis: Restaurant Oktogon, auf Öffnungszeiten achten. Auf dem gleichen Rückweg bietet sich eine Einkehrmöglichkeit bei einem der Sieveringer Heurigen.

Alternativ nimmt man die U4 bis Heiligenstadt, dann die Autobuslinie 38A bis zum Cobenzl, Parkplatz – von dort sind es noch ca. 15 Minuten, den Kahlenberg hoch zu Fuß, bis zum Lebensbaumkreis.

Quellen: https://www.himmel.at/sisi-kapelle/, https://www.himmel.at/lebensbaumkreis/,
https://www.himmel.at/kinderspielplatz/, https://www.himmel.at/weinbau/



Mehr zu