Wiener Wasser – Teil 1
Der perfekte Durstlöscher direkt aus den Wiener Leitungen
Die Stadt Wien schätzt sich glücklich als eine Stadt mit wohl der besten Trinkwasserversorgung der Welt. Auch zu Spitzenzeiten steht uns ausreichend Trinkwasser von höchster Qualität aus den niederösterreichisch-steirischen Alpen zur Verfügung.
Im letzten halben Jahr habe ich mich recht intensiv mit dem Projekt Umweltzeichen auseinandergesetzt – mit Erfolg, denn mittlerweile wurden alle 5 Schick Hotels mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Tourismusbetriebe ausgezeichnet (Bericht). Im Zuge dessen kommt man unweigerlich auch zum Thema „Wasser“. Ich habe ein wenig nachgeforscht und bin auf sehr interessante Details gestoßen, die ich Ihnen hier gerne zusammenfassen möchte. Meine Quelle: die Wiener Wasserwerke.
Geschichte
Die Geschichte der Wiener Wasserversorgung reicht weit zurück. Schon die Römer ließen Quellwasser aus dem Süden Wiens nach Vindobona leiten.
Bis ins 16. Jahrhundert versorgte man sich in der Stadt über Hausbrunnen. Die erste belegte Wasserleitung – die Siebenbrunner Hofwasserleitung – wurde um das Jahr 1553 errichtet und versorgte hauptsächlich die kaiserliche Burg.
Die Bürger damals litten unter erheblichem Wassernotstand, die Hausbrunnen waren oft verseucht, weshalb immer wieder Epidemien ausbrachen. Im 18. Jahrhundert prägten der „Wassermann“ und das „Wasserweib“ das Wiener Stadtbild. Diese verkauften auf der Straße Wasser aus Fässern.
Mit der Eingemeindung der Vorstädte im Jahr 1850 reichte die Wasserversorgung endgültig nicht mehr aus und 18
64 begann die Planung der 1. Hochquellenleitung.
I. Hochquellenleitung aus dem Rax-Schneeberg Gebiet
Nach dreijähriger Bauzeit wurde die 1. Wiener Hochquellenleitung 1873 mit der Inbetriebnahme des Hochstrahlbrunnes am Schwarzenbergplatz durch Kaiser Franz Joseph I eröffnet und wurde zum Symbol für die Befreiung von Wassernot und Seuchengefahr. Die Hausbrunnen wurden durch die Gangbassena abgelöst.
Das Wasser kommt bis heute aus dem Gebiet von Schneeberg, Rax und Schneealpe.
II. Hochquellenleitung aus dem Hochschwabmassiv
Wien wuchs, daher dauerte es nicht lange, dass das Wasser wieder knapp wurde. Im Jahr 1900 wurde unter dem Bürgermeister Karl Lueger begonnen die II. Hochquellenleitung aus dem steirischen Salzatal im Hochschwabgebiet zu bauen. Die Leitung wurde über 180 Kilometer lang und führt bis heute über 100 Aquädukte. Ursprünglich wurde die gesamte Wasserleitung als Aquädukt bezeichnet, später nur mehr die Brücken, hergestellt in altrömischer Art.
Kaiser Franz Joseph I eröffnete diese 1910, die beiden Springbrunnen im Rathauspark zeugen von dieser Zeit. Durch die nun gesicherte Frischwasserversorgung konnten in allen Bezirken Wiens Brause- und Volksfreibäder errichtet werden, was wiederum der Volksgesundheit zu gute kam.
Aus welcher Gegend das Wasser kommt, das unsere Gäste in den Schick Hotels trinken können, verrate ich Ihnen in Teil 2!
Fotos: MA31, Wiener Wasserwerke, Lammerhuber