Wiener Märkte – Teil 3
Kulinarische Horizonterweiterung – hautnah
Frisches Obst und Gemüse aus Österreich, Fleisch vom Biobauern, Käse von der Alm, Brot garantiert ohne Gentechnik aus Österreich – oder doch lieber feinster Meeresfisch, eine spezielle indische Currymischung, original-japanische Teigblätter oder süße getrocknete Früchte aus dem „Morgenland“, auf den Wiener Märkten finden Sie Köstliches aus aller Herren Länder. Nach dem Ausflug in die Geschichte des Wiener Marktwesens in Teil 2 sind wir nun in die Gegenwart zurückgekehrt.
Wiener Märkte heute
Derzeit gibt es in Wien 26 Märkte, die auf ihren rund 90.000 m² Gesamtmarktfläche 900 ständige Marktbetriebe, 600 tageweise Marktbezieher (Bauern und Händler), sowie 4.000 Arbeitnehmer beherbergen. Dabei unterscheidet man zwischen Detailmärkten (von Montag bis Samstag geöffnet) und temporären Märkten (Wochenmärkte, die nur an bestimmten Wochentagen geöffnet haben). Jährlich erwirtschaften die Wiener Märkte einen Umsatz von 300 Millionen Euro, was einem Anteil von 4 % des Gesamtumsatzes des Wiener Handels entspricht (Quelle: http://de.wikipedia.org) .
Über alle Märkte in Wien zu schreiben, würde den Rahmen sprengen, ein paar ausgewählte Locations möchte ich Ihnen jedoch nicht vorenthalten und Ihnen diese daher kurz vorstellen. Entdecken müssen Sie diese Einkaufsparadiese aber selbst und höchstpersönlich!
Der Naschmarkt im 6. Bezirk
Der wohl populärste Wiener Markt basiert auf dem 1791 erstmals erwähnten „Aschenmarkt“ zwischen Freihaus und Wienfluss. Als „Asch“ bezeichnete man den Milchkübel aus Eschenholz, mit dem hier Milch geholt wurde. Ende des 18. Jahrhunderts wurden dann die Obststände von Freyung und Burgtor hierher übersiedelt. Der „Naschmarkt“ wuchs immer mehr und wurde seinem Namen, den er 1905 offiziell erhielt, immer mehr gerecht. Nach der Wienflussregulierung – und Überbauung durch Otto Wagner wurde der Naschmarkt an seinen heutigen Platz verlegt. Die damals von Friedrich Jäckel entworfenen und bis heute typischen Stände wurden 1916 eröffnet. Wo heute samstags der Flohmarkt abgehalten wird, standen einst Großmarkthallen, die nach Inbetriebnahme des Inzersdorfer Großmarktes 1972 abgerissen wurden.
Heute präsentiert sich speziell der Naschmarkt (übrigens bequem zu Fuß vom Schick-Hotel Erzherzog Rainer erreichbar) als Schmelztiegel der Kulturen. Mit ca. 2,3 Hektar ist er der größte Markt der Stadt, er reicht vom Getreidemarkt bis zur Kettenbrückengasse. Mehr als 150 Marktstände (fix und temporär) mit vielfältigen Köstlichkeiten und Spezialitäten aus aller Herren Länder stehen mitsamt dem Publikum aus aller Welt für internationales Flair. Man schaut, kauft, fotografiert – und genießt ebenso viele internationale Köstlichkeiten in den zahlreichen ansässigen Gastronomiebetrieben.
Der Sonnbergmarkt im 19. Bezirk
Etwas jünger und auch wesentlich kleiner als der Naschmarkt ist der Sonnbergmarkt, der zu den Geheimtipps unter den Wiener Märkten zählt. Gebaut in der Zwischenkriegszeit hat es dieses etwas versteckte Kleinod geschafft, neben dem großen Bruder. Der Sonnbergmarkt ist zwar klein, dafür aber umso feiner.
Das Angebot ist wohlsortiert und von bester Qualität, die erstklassige Beratung und die fast schon familiäre Atmosphäre sorgen für den wahrhaft ausgezeichneten Ruf, der auch die hohe Promi-Dichte erklärt. 2011 wurde eine umfassende Sanierung abgeschlossen, sodass man auch zukünftig gepflegt gustieren und einkaufen kann.
Im vierten und letzten Teil dieser Serie stelle ich Ihnen demnächst noch ein paar Wiener Märkte vor – um Sie endgültig auf den Geschmack zu bringen.
Bildquellen: © www.peterrigaud.com, www.wien.gv.at, www.wien-vienna.at