Die Taborstraße wird zur Kunststraße erklärt
Kann eine Straße Kunst sein?
Im Sommer erhielt ich einen Anruf von Multikünstler Hans Heisz, der die Leopoldstadt, den 2. Bezirk von Wien bereits seit 10 Jahren mit dem Q202 Atelier-Rundgang als Kunstbezirk präsentiert und verschiedenste interaktive Kunstprojekte auf die Beine stellt. Der Grund seines Anrufes: Er war dabei, zusammen mit Kaufleuten, der Bezirkskultur und in späterer Folge Anrainern und Passanten ein Projekt zu starten, um die Taborstraße selbst zum Kunstswerk zu erklären. AHA!
„Diese Straße ist Kunst“
„Also – bin ich jetzt Kunst“ frage nicht nur ich mich, sondern auch viele der eingeladenen Gewerbetreibenden der Taborstraße. Aber Hans Heisz lässt nicht locker und auch wenn es noch nicht greifbar ist – bleibt letztendlich der Gedanke – spannende Idee! Etwas wird zur Kunst erklärt und durch diese schlichte verbale Benennung entsteht bereits Bewusstsein, ohne Materielles zu schaffen.
Der Gedanke – Zitat Hans Heisz:
Kunst ist Wahrnehmung vom Leben und dem was dieses umgibt.
Die Taborstraße wahrnehmen, sie entdecken oder wieder entdecken. Menschen, Häuser Geschichte, Geschichten, Triebe und Treiben auf altem und neuem Asphalt. Kein Bild könnte das alles darstellen. Die Straße selbst aber schon ….. also wird die Taborstraße selbst zum Kunstwerk.
Der Wunsch von Hans Heisz: Die Menschen zur Wachheit animieren und auf die Besonderheiten der Taborstraße und so manche versteckte Schönheit hinweisen. Außerdem sollen die Menschen, die Geschäfte und die Häuser sich ihrer Geschichten bewusst werden und so die Kommunikation untereinander angeregt werden.
Die Taborstraße im 2. Bezirk
„Die Taborstraße zählt zu den ältesten Einzugsstraßen Wiens, darauf beruht auch der Ursprung des Hotel Stefanie, dem ältesten Hotel Wiens. Verschiedene Volksgruppen haben sich angesiedelt und prägen bis heute das Bild der Taborstraße. Diese kulturelle Vielfalt macht sich auch in den Geschäftslokalen bemerkbar, wo Kaufleute unterschiedlicher kultureller und religiöser Herkunft dicht nebeneinander ihre Waren und Leistungen präsentieren“, so Heisz.
Erste Aktionen
Als erste Aktion wurde Anfang Oktober am Beginn der Taborstraße beim Stilwerk eine 90 cm lange Klebeschrift „Diese Straße ist Kunst“ angebracht. Weitere Klebeschriften und Flyer sind in Planung, außerdem am Beginn (Schwedenbrücke) und am Ende der Taborstraße (Nordbahngelände) Alutafeln mit ebendiesem Wortlaut. Weitere Aktionen sollen aus dem gemeinsamen Dialog folgen. Allerdings temporäre Kunstaktionen – nichts Statisches.
Hans Heisz ist ambitioniert das Projekt wachsen zu lassen, ohne dabei eine Kunststraße im Sinne eines „Skulpturenwegs“ zu erschaffen.
Die „Eingeweihten“ teilen sich sowohl Motivation als auch Skepsis – aber eines muss man zugestehen – es bleibt ein spannendes Projekt.
Die Schick Hotels sind mit dem Hotel Stefanie und dem Hotel City Central gerne dabei – schließlich ist es auch „unsere“ Straße auf der wir unsere Geschichten leben.
Ich werde Sie auf dem Laufenden halten!
Copyright – Fotos und Zitate: Verein melt-art kulturelle Verschmelzung Projektbüro Q202