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Natural Wines mit „Schick“ – Teil 1

Viel wird momentan geredet über ein besonderes Thema: Orange Wine. Die Meinungen gehen stark auseinander, und die Diskussion wird durch Fehlinformationen weiter angeheizt. Dabei ist sehr viel Differenzierung angesagt bei diesem empfindlichen Thema. Was natürlicher Wein eigentlich ist, und warum die Unterschiede meistens gar nicht so groß sind, kommt jetzt. Und zwar von Florian Schnabel, Sommelier im Haubenrestaurant „Das Schick“.

FloZur Person – Florian Schnabel

Im „Das Schick“ werden hochwertige saisonale und regionale Produkte aus Österreich und Spanien zu köstlichen Gaumenfreuden auf höchstem Niveau zusammengeführt. Diese länderübergreifende Fusion spiegelt sich auch in der Getränkeauswahl wider. Die Auswahl der am besten zur Küchenlinie passenden österreichischen und spanischen Spitzenweine, Biere und der feinsten Edelbrände aus beiden Ländern trifft seit August 2015, mit viel Feingefühl und Mut zu Neuem, der Sommelier Florian Schnabel (22).

Ehrliche und naturbelassene Produkte liegen ihm dabei besonders am Herzen. „Gute Beratung des Gastes ist unersetzbar. Man muss sich jeden Tag auf jeden Gast speziell einstellen“, so das Motto von Schnabel. So liegt es nahe, dass Florian Schnabel sich hier dem Thema „Natural Wines“ in mehreren Teilen widmet und Ihnen seine Passion näherbringt.

Damit dies ein Genuss wird, empfiehlt Ihnen Florian Schnabel zum Lesen dieses Artikels

Kalkspitz Pet NatKalkspitz - Chr.Hoch
von Christoph Hoch aus Hollenburg im Kremstal

also einen Perlwein, hergestellt nach der Méthode ancestrale, auch Pétillant naturel (= „natürlich prickelnd“), kurz Pet Nat genannt, eine natürliche Form der Schaumweinerzeugung.

Also – einschenken, eine bequeme Position einnehmen und – los geht’s mit dem Trink- und Lesegenuss.

Was ist Orange Wine?

Laut allgemeiner Meinung ein Weißwein, der wie ein Rotwein vinifiziert wurde, also mit mehr oder weniger langer Standzeit auf der Maische. Schon mal nicht schlecht. Aber es liegt viel zwischen grün-grasigem Sauvignon Blanc und oxidativ-unfiltriertem Gewächs mit Maischevergärung. Nämlich ungefähr so viel wie zwischen Himmel und Erde. Außerdem hat der bisherige Definitionswahnsinn die Verwirrung nicht gerade gebessert. Lassen Sie mich also zuerst einen Begriff für das große Ganze einwerfen: Natural Wine, also natürlicher Wein, bezogen auf den natürlichen Kreislauf im Produktionsprozess des jeweiligen Streitobjekts. Denn genau darum geht es im Grunde: Um die natürliche Balance zwischen Mensch, Tier und Pflanze.

Natural Wine ist nicht gleich unfiltriert, oxidativ oder gar ungeschwefelt. Nehmen wir ihn als Formulierung des eben beschriebenen Grundgedankens des natürlichen Gleichgewichts. Welche Art Wein dabei herauskommt, ist unwichtig. Im Feld der Produzenten gibt es eben genauso viele unterschiedliche Zugänge wie Geschmäcker bei den Konsumenten.

Eines haben die meisten Exemplare dann aber doch gemeinsam: das Fehlen von Zusätzen. Keine Zugabe von auf ein spezielles Muster hin gezüchtete Hefe, sondern die Verwendung von wilden Hefen, die auf ganz natürliche Weise überall in der Luft zu finden sind, also Spontanvergärung.

Weiters: das Nicht-Verwenden von chemischen Düngemitteln. Nur Natur Pur also, so kitschig es sich auch anhört. Erlaubt sind bei einer Zertifizierung nur Dünger aus natürlichem Vorkommen, zum Beispiel Kreide oder Kalksteinmehl. Keine Pestizide, Herbizide oder Fungizide, die über den Boden in die Reben und Trauben und damit letztendlich auch in unsere Gläser fließen. Auf das natürliche Zusammenspiel zwischen Rebe und Nützlingen in Flora und Fauna kommt es an.

Natur- und biodynamischer Wein – nur ein Trend oder die Zukunft?

Gesehen wird das Ganze hierzulande oft als vorübergehender Trend. Viele Betriebe im In- und Ausland allerdings praktizieren diesen natürlichen Umgang mit der Natur schon seit Jahrzehnten, in der Wachau zum Beispiel der Nikolaihof, einer der renommiertesten Betriebe der Region. In Frankreich sind naturnahe Wirtschaftsweisen gang und gäbe. Winzerlegenden wie Nicolas Joly oder Didier Dagueneau haben sich damit Weltruhm erarbeitet.

Natural Wines im „Das Schick“

Das Schick-Genuss

Das Schick – über den Dächern Wiens

Die Weinkarte im „Das Schick“ spiegelt die Überzeugung, sich für Nachhaltigkeit und natürlichen Weinbau einzusetzen, wider. Schließlich wollen die „Genießer“ unter uns auch in 20 oder 30 Jahre noch edle Tropfen zu ihrem Essen genießen – ohne dadurch Erkrankungen oder Unwohlsein befürchten zu müssen.

In Teil 2 der Serie (erscheint im Mai 2016) stellt Ihnen Florian Schnabel ein Lieblingsweingut vor, das sich dem „Naturwein“ verschrieben hat.

Merken Sie sich den Termin vor – allein schon der nächste Weintipp zum Lesen des Artikels ist es wert …

 



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