Warum gibt’s in Wien ein Glas Wasser zum Kaffee?
G’schichten über Wien & die Wiener
Heute stelle ich Ihnen ein Buch über Wien vor. Nein, keinen Reisführer und auch keinen Roman oder ein Geschichtsbuch. Es ist ein Buch über G’schichten, wie Plätze zu Ihrem Namen kamen, über rätselhafte Dialektausdrücke und über die Vorlieben von und die Vorurteile über Wiener. Einfach: Warum manches – vielleicht – so ist wie es ist.
Herausgegeben vom Metroverlag habe ich es im „THE VIENNASTORE“ gefunden, dem alternativen Souvenirladen in der Herrengasse über den ich bereits berichtete habe. Dort werden Sie eine große Auswahl an Büchern über Wien finden. Mich sprach in diesem Fall der Titel an: „Warum gibt’s in Wien ein Glas Wasser zum Kaffee? & 99 andere Fragen zu Wien“. Autor Hannes Höttel hat diese Fragen so korrekt wie möglich recherchiert und auf sehr unterhaltsame Art und Weise als kunterbunte Mischung in diesem Buch für die Leser zusammengestellt.
Von einem Kapitel kommt man mit einem „Apropos“ ins nächste, sodass einem nie langweilig wird. Die Geschichten sind kurz und leicht zu lesen, es gilt aber kein Wort zu verpassen, da man sonst leicht um den einen Wortwitz oder das andere Detail umfällt.
Meine Lieblings G’schichten:
- Die Analyse der Wirkung von „Mahlzeit“ auf Nichtwiener, die Grußformel die von 10.30 bis 15.00 Uhr immer passt – oder eben auch nicht.
- Die Aufklärung über die Herkunft der Bezeichnung „Beserlpark“ für die Mini-Grünflächen Wiens. Nein, es hat nichts damit zu tun dass sich dort die Hausmeisterinnen mit ihren Besen zum Tratschen treffen.
- Das Kuriosum mit dem 1. Stock in Wien zu dem der Weg über Souterrain, Hochparterre und Mezzanin ein wirklich sehr langer sein kann – weil Vorschrift ist Vorschrift.
Und natürlich G’schichten über Geschichtliches
- Warum das Zeitunglesen im Kaffeehaus zur Zeit Metternichs gefährlich war, vor allem wenn man die falsche Zeitung gelesen hat.
- Dass die Mexikokirche eigentlich Franz von Assisi Kirche heißt und einen besonderen politischen Hintergrund hat.
- Dass das Stubentor sehr viel mit Hygiene verbindet.
- Oder warum die Ringstraße, an der sich auch unser Boutique-Hotel Am Parkring befindet, genau 57 Meter breit ist.
Porzellanfuhre und Häferlgucker
Außerdem so mach Verruchtes: Fragen Sie doch mal einen Fiaker nach einer „Porzellanfuhre“ – da sollten Sie aber doch vorher das Buch lesen.
Etwas Bürokratisches: Wie dass es zwar eine U1- U4 und ein U6 gibt – aber keine U5.
Oder Kulinarisches: Der Begriff „Häferlgucker“ entstand im Wien des 12. Jahrhunderts, durch eine Art mittelalterliches Catering für Mönche.
Und die Variante, wie der Leibarzt Maria Theresias ihr mit einem Kübel nahelegen konnte, doch mehr auf das Essen zu achten, könnte sicher auch heute noch Erfolg haben. Vielleicht kam daher die Abneigung von Maria Theresia zum Straßenfasching, den es in Wien, im Gegenzug zu anderen österreichischen Städten, bis heute nicht gibt.
Wieso gibt es jetzt eigentlich ein Glas Wasser zum Kaffee? Ein wirkliches Muss auch bei uns in den Schick Restaurants.
Naja, da gibt es mehrere Theorien, letztendlich ist es allerdings ein ungeklärter Fall … aber lesen Sie selbst!
Viel Vergnügen!