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Wien-Blog der Schick Hotels & Restaurants
 

Ein Alt Wiener Stadtspaziergang

Vor dem Esterhazy Keller

Die Geschichte Wiens vor Ort entdecken

Wien wird wie jede Stadt von Jahr zu Jahr moderner. Selbst ist man aber sehr interessiert an alten Gebäuden und tiefer Geschichte? Ein Stadtspaziergang durch das „alte Wien“ wird Ihnen auch in der modernen Zeit gefallen!

Unser Rezeptionschef im Hotel Stefanie, Andreas Spadt, weiß (fast) alles über die Geschichte Wiens und deren Zusammenhänge. Gerne gibt er sein Wissen an interessierte Gäste und natürlich auch an seine Kollegen weiter. Denn, wenn man im ältesten Hotel Wiens arbeitet, wird erwartet, dass man Geschichte und Geschichten erzählen kann. Wie macht man diese aber am besten verständlich? Z.B. bei einem Besuch vor Ort. Also hat Herr Spadt einen Spaziergang durch die Stadt ausgetüftelt – einen Spaziergang durch das „alte Wien“ gespickt mit ganz viel Geschichte.

Ruprechtskirche

Ruprechtskirche

Ann-Kathrin Labschütz war beim Rundgang dabei und hat für Sie Ihre Eindrücke zusammengefasst.

Ruprechtskirche – die älteste Kirche Wiens

Das Wetter spielt mit, die festen Schuhe sind angezogen und schon geht’s los. Vom Hotel Stefanie aus geht es links die Taborstraße entlang und dann über die Schwedenbrücke. Am Schwedenplatz geht es weiter nach rechts, Richtung Altstadt, weiter bis zum Ruprechtsplatz. Ein paar Treppenstufen hinauf und schon stehen wir vor der ältesten in ihrer Grundsubstanz noch bestehenden Kirche Wiens, der Ruprechtskirche. Sie wurde im Jahr 740 als römisch-katholische Kirche gegründet. Hier klären wir ein paar Fakten, z.B. was diese Kirche mit Salz zu tun hat.
Die Ruprechtskirche ist dem heiligen Rupert, dem Schutzpatron der Salzschiffer und von Salzburg, geweiht. In der Ruprechtskirche wurde früher Salz durch das Salzamt an Einzelhändler verkauft.

Neidhard Fresken – heimlicher Schatz

Danach geht es 5 Minuten zu Fuß vom Judenplatz über den Hohen Markt zu den Tuchlauben. Bei der Hausnummer 19 befindet sich eine Zweigstelle des Wien Museums. Im Neidhard Festsaal befinden sich Wandmalereien/Fresken aus dem Mittelalter. Zu seinem Ticket bekommt man eine schriftliche Erklärung der Malereien.

Reste der alten Stadtmaper am Mölker Steig

Reste der alten Stadtmauer am Mölker Steig

1979 war es eine kleine Sensation, als man bei Bauarbeiten in diesem Haus die ältesten nicht kirchlichen Wandmalereien aus dem Mittelalter entdeckte, die ca. im Jahr 1407 entstanden sind. Die Fresken handeln von verbotener Liebe, Festen, Musik, Speisen, Monden etc.
Tipp: sonntags freier Eintritt

Vom Esterhazykeller bis zur Mölkerbastei

Über die Bognergasse geht es dann weiter zum Esterhazy Keller am Haarhof. Ein Historischer Stadtheuriger seit 1683, dessen Keller viele Touristen sowie Einheimische einlädt. In der Zeit des Türkenkriegs begann die Wein Ausschank im Esterhazy Keller und seitdem hat sich die Tradition erhalten.
Die Geschichte erzählt, dass die Verteiler „Freiwein“ bekamen, um mit viel Mut und guter Laune gegen die türkische Übermacht zu kämpfen.
Die handgemachten Ziegel im Originalgewölbe, die aus dem 15 Jahrhundert stammen stecken voller Sagen Legenden und Brauchtum.

Drei Mäderl Haus am Mölker Steig

Drei Mäderl Haus am Mölker Steig

Der Keller öffnet täglich um 16:00 Uhr.

Vom Esterhazy Keller geht es neben dem Burgtheater vorbei in die Teinfaltstraße, die „Mölker Steig“ Treppen hinauf zur Mölkerbastei. Im Jahr 1531 wurde im Rahmen der Wiener Stadtbefestigung die Schottenbastei errichtet. Die erhielt ihren Namen von dem anliegenden Schottentor/ Schottenstift. Mehr als 100 Jahre später setzte sich der Name Mölkerbastei durch, welcher auf den hinter der Bastei liegenden Melker Hof zurückzuführen ist.
Falls es Verwirrung geben sollte: „Mölk“ ist Dialekt und meint eigentlich die Stadt Melk in Niederösterreich.
Bei der Besetzung Wiens durch die Franzosen wurde der Vorderteil der Bastei wegsprengt und ein paar Jahre später wiederhergestellt.

Ein besonderes Bild in der Minoritenkirche

Minoriten Kirche

Minoriten Kirche

Quasi um die Ecke kommt man über die Wallnerstraße zur wunderschönen römisch-katholischen Minoriten Kirche am Minoriten Platz. Übersetzt heißt diese Maria Schnee und ist seit 1748 die Heimat der italienischsprachigen Gemeinde Wiens. Hier kann man eine Mosaikkopie von Leonardo da Vincis berühmtem „Letzten Abendmahl“ bewundern. Von Napoleon in Auftrag gegeben wurde es erst nach seinem Sturz fertig und von Kaiser Franz I. gekauft. Da es für den ursprünglich geplanten Ausstellungsort im Belvedere zu groß war, ist das Bild als kaiserliches Geschenk in die Minoriten Kirche gekommen.

Vom Michaelerplatz über die Kärntnerstraße bis zum Karlsplatz

Bei der Ecke Ballhausplatz geht es weiter zum Michaelerplatz. Der Michaelerplatz in Wien ist ein um 1725 konzipierter, aber erst zu Ende des 19. Jahrhunderts realisierter barocker Sternplatz im Zentrum der Stadt. Der Platz trägt seinen Namen etwa seit 1850 und kommt von der Pfarrkirche St. Michael. Um den Michaelerplatz gruppieren sich eine Reihe bemerkenswerter Gebäude. Die Mitte des Michaelerplatzes wird seit 1991 durch freigelegte archäologische Ausgrabungen bestimmt.

Danach folgt ein intensiver Spaziergang über den Kohlmarkt zum Graben, wo sich Wiens “Champs-Élysées“ verbirgt: eine lange Einkaufsstraße auf der ein Markengeschäft nach dem anderen platziert ist. Kurz darauf stößt man auf den Stephansplatz, wo sich das nächste Ziel des Spazierganges befindet, der Stock-im-Eisen Platz.
Der Stock-im-Eisen ist der mittlere Teil einer zweiwipfeligen Zwieselfichte aus dem Mittelalter, die über und über mit Nägeln beschlagen wurde. Heute ist er mit einer Glashülle versehen auf der Kärntnerstraße zu besichtigen. Der Grund wieso man damals Bäume wie diesen benagelt hat, ist unbekannt aber die Theorie liegt bei alten Bräuchen wie Kreuze in Bäume zu ritzen, zum Schutz oder Dank der Heilung.
Nach einer kurzen Pause geht es in den Endspurt.

Ann-Kathrin Labschütz

Ann-Kathrin Labschütz

Über die Kärntnerstraße, eine weitere schöne Boulevardstraße Wiens, geht es für eine gute viertel Stunde ganz hinunter bis zum Karlsplatz. Der letzte Stopp des Spaziergangs ist die Karlskirche. Dies ist eine barocke römisch-katholische Kirche aus dem Jahr 1737. Während der letzten großen Wiener Pestepidemie gelobte Kaiser Karl VI. im Stephansdom, eine Kirche für seinen Namenspatron Karl Borromäus zu bauen. Eines der markantesten Merkmale der Kirche sind die großen Säulen an den Seiten. Die Seitentürme erinnern an orientalische Pagoden. Die zwei hohen Säulen, die das griechische Portal einrahmen, gleichen teils islamischen Minaretten, wie auch römischen Triumphsäulen, was durch die Reliefs noch verstärkt wird, die Szenen aus dem Leben von Karl Borromäus zeigen.
Somit endet ein vierstündiger Spaziergang durch ein Stück Geschichte Wiens.

Ann-Kathrin Labschütz absolviert eine Lehre zur Hotelkauffrau an der Rezeption im Hotel Stefanie. Die ambitionierte junge Dame hat bereits vor kurzem Ihren ersten Blog Artikel verfasst: 24 Stunden in Wien.



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